Paradeismühle
Wie aus einer Steininschrift am Türeingang im Hof zu entnehmen ist, wurde die Paradeismühle im Jahre 1798 erbaut. Anfänglich wurde die Mühle ausschließlich zum Kornmahlen genutzt. Da es aber der Schwiegertochter von Franz Nonnemacher so weit außerhalb zu einsam war, wurde die Anlage verkauft und man übernahm die Dorfmühle im Ort. Die Mühle wurde später von Georg Lang gekauft, der zusätzlich eine Säge einbauen ließ, daher der Name Schneidmühle.
Nachdem nun Korn gemahlen und Holz geschnitten werden konnte, war die Mühle rentabel. Sein Sohn Emil Lang erlernte ebenfalls das Müllerhandwerk und richtete später im Jahre 1925 eine kleine Gastwirtschaft ein.
Dies machte die Schneidmühle zu einem beliebten Ausflugsziel für Schulklassen und Familien. Insbesondere der Mühlbach zog die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich, denn er floss in einem Bett aus Sandsteinen durch den Hausflur. Die Kinder ließen außerhalb Schiffchen ins Wasser, um sie dann im Hausflur vor dem Gitter, das den groben Schmutz abhielt, wieder aufzufischen.
Da die Familie Lang keine männlichen Nachkommen hatte, wurde die Mühle 1961 von Trude Kachel, geborene Lang verkauft.
Die Käufer waren Maria und Klaus Köhlich aus Mönchberg. Sie erfüllten sich damit einen langgehegten Traum und transformierten die Paradeismühle vom reinen Ausflugslokal zu einem Hotel-Restaurant, das weit über die Grenzen der Rotweinstadt Klingenberg bekannt wurde. Im Jahr 2007 übernahmen die beiden Töchter Pia und Bianca Köhlich die Paradeismühle und führten den renommierten Gastronomiebetrieb mit Hotel bis Ende 2024. Seniorchef Klaus Köhlich starb 88-jährig am 5. März 2023.